Kapitel: | Energie sparen, dezentral erzeugen und bezahlbar anbieten |
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Antragsteller*in: | Heide Schinowsky (Spree-Neiße KV) |
Status: | Modifiziert übernommen |
Eingereicht: | 19.10.2018, 14:39 |
Ä194 zu 1.5NEU: Energie sparen, dezentral erzeugen und bezahlbar anbieten
Text
In Zeile 839:
Energie bestimmt unser Leben auch bei der Versorgung mit Wärme und Mobilität. Die öffentliche Hand kann im ganzen Land Vorreiter für den Umstieg auf Elektromobilität und die energieeffizientesten Gebäude sein. Brandenburg besitzt die Ideen, die Investoren und die Technologien, um bei sparsamem Umgang mit Energie jedem einen hohen Lebensstandard bieten zu können. Um Energiearmut zu vermeiden, müssen Zwangsabschaltungen verhindert und die ärmerenfinanziell schwächeren Haushalte dabei unterstützt werden, sparsame Geräte zu nutzen.
Von Zeile 841 bis 844:
Wir möchten, dass die Bürger und Bürgerinnen auf dem Land nicht weiter mit den Netzkosten für die Energieversorgung in den Städten belastet werden. Die Wertschöpfung aus Wind- und Solaranlagen muss dort verbleiben, wo die Energie erzeugt wird. Wir wollen mit einer frühzeitigeren Beteiligung der Bürger*innen am Planungsprozess und mehr finanzieller Teilhabe von Stadtwerken, Kommunen und Bürger*innen die ländlichen Regionen Brandenburgs deutlich stärker von den Investitionen und Profiten aus dem Betrieb der Wind- und Solaranlagen profitieren lassen. Aber für uns ist auch klar: Akzeptanz für Windenergie kann nicht erkauft werden, sondern benötigt einen Mindestabstand von 1000 Metern zu bewohnten Gebieten und eine bessere Beteiligung und Teilhabe der AnwohnerAnwohner*innen.
Der Wunsch, Energie aus erneuerbaren Quellen preiswert erzeugen zu wollen, muss klare Grenzen haben. Deshalb haben Wind-, Solar- oder Biogasanlagen in Naturschutzgebieten nichts zu suchen. Bei der energetischen Biomassenutzung wollen wir den Ausbau stoppen und den Anbau von Energiepflanzen generell nachhaltiger gestalten. Wir wollen durch eine gesetzlich vorgeschriebene mindestens dreijährige Fruchtfolge der zunehmenden „Vermaisung“ der Landschaft begegnen. Um die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft wieder zu fördern, wollen wir mittel- bis langfristig den Ausstieg aus der Maisverwertung als Energieträger einleiten. Nahrungsmittelproduktion und Reststoffverwertung müssen Vorrang vor der Erzeugung und Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen als Energieträger haben. Mit dem Ausbau der moorschonenden und moorerhaltenden Grünlandbewirtschaftung (Schlüsselprojekt Moore) werden künftig vermehrt Verwertungsmöglichkeiten für Biomasse aus nassen Mooren (z. B. Schilf und Birken - bitte noch mit Isa checken!) erforderlich werden. Wir wollen Projekte unterstützen, die die Verwendung von Moor-Biomasse zur energetischen Verwertung entwickeln und erproben. Beim Anbau schnell wachsender Hölzer in Agroforstsystemen und Kurzumtriebsplantagen muss das Land Regelungen zur „guten fachlichen Praxis“ festlegen. Wir wollen den wichtigen Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten verbessern, denn er bleibt trotz Energiewende dringend notwendig. Ein artenreicher Wald wird auch in Zukunft kein geeigneter Standort für Windenergieanlagen sein. Ein artenarmer Kiefernwald ist aber ein besserer Standort als eine artenreiche Offenlandschaft.
Die Energieerzeugung aus Wasserkraft steht im Land Brandenburg im Widerspruch zu den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Wie inzwischen mehrere Studien beweisenbelegen, ist das Wasserdargebot in den Brandenburger Flüssen und Bächen nicht rentabel zu nutzen, wenn die Anlagen mit funktionierenden Fischwanderhilfen für den Auf- und Abstieg der Fische kombiniert werden sollen. Jede neue Wasserkraftanlage stellt eine Verschlechterung für den Zustand des Gewässers dar. Deshalb soll es über den Bestand hinaus keine neuen Wasserkraftanlagen im Land Brandenburg geben. Bestehende Anlagen sollen möglichst abgelöst und ihre Betreiber für entgangene Gewinne entschädigt werden.
Für Landesverwaltung und -behörden wollen wir einen Umstieg au 100%auf 100 % Strom aus Erneuerbaren Energien aus Brandenburg und streben auch für die Wärme eine Versorgung aus Erneuerbaren und Modernisierungen an.
In Zeile 847:
Zunächst fordern wir Investitionen in die Flexibilisierung des Verbrauchs: So können VerbraucherVerbraucher*innen Strom vermehrt zu den Zeiten nutzen, in denen er besonders günstig ist. Mit einem schrittweisen Umstieg auf Elektromobilität, können neben Zügen und Straßenbahnen auch Busse und Autos vonmit erneuerbarer Energie angetrieben werden. Brandenburg muss sich hier noch stärker für die effiziente Erzeugung und Speicherung von Wärme und E-Gas aus Strom einsetzen, damit kein Strom mehr verloren geht und die drei Sektoren des Energieverbrauchs geschicktintelligent verknüpft werden können. Zur weiteren Effizienzsteigerung im Wärmesektor werdenwollen wir weiter in kommunale FernwärmenetzNahwärmenetze investieren. Mit diesen Maßnahmenbündel kann sich in Brandenburg der Bedarf an Netzausbau und Speichern deutlich verringern. Die dennoch notwendigen Investitionen schaffen Arbeitsplätze und verbessern die Zukunftsfähigkeit der Brandenburger Infrastruktur.
In Zeile 849:
Bei so viel Veränderung benötigt Brandenburg eine unabhängige Energieagentur, wie sie es sie bereits in vielen anderen Bundesländern schon gibt. Sie muss den Bürger*innen und Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die bestehende Energieabteilung in der Wirtschaftsförderung reicht dafür nicht aus. Gemeinden, in denen Anlagen für Erneuerbare Energie errichtet werden sollen, benötigen mehr Unterstützung vom Land, damit sie wirkliche Partner der Energiewende werden können.
In Zeile 852:
Nach fast 20 Jahren Erneuerbare-Energien-Gesetz sind die Kosten für die erneuerbare Stromversorgung unter die Kosten einer fossilen Energieversorgung gesunken. In Brandenburg stehen ca. 6.800 MW Windenergie, ca. 3.379 MW Photovoltaik und ca. 420 MW Biomasse zur Versorgung bereitVerfügung. Es ist bereits gelungen, deutschlandweit über 40 % und in Brandenburg über 80 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen bereitzustellen. Jedoch exportiert Brandenburg über die Hälfte des hier erzeugten Stroms. Statt überflüssigen Braunkohle-Strom zu exportieren, wollen wir den schrittweisen Kohle-Ausstieg aus der Braunkohlenutzung entschlossen fortsetzen, um die hohen Treibhausgasemissionen aus der Braunkohleverstromung deutlich zu reduzieren.
In Zeile 839:
Energie bestimmt unser Leben auch bei der Versorgung mit Wärme und Mobilität. Die öffentliche Hand kann im ganzen Land Vorreiter für den Umstieg auf Elektromobilität und die energieeffizientesten Gebäude sein. Brandenburg besitzt die Ideen, die Investoren und die Technologien, um bei sparsamem Umgang mit Energie jedem einen hohen Lebensstandard bieten zu können. Um Energiearmut zu vermeiden, müssen Zwangsabschaltungen verhindert und die ärmerenfinanziell schwächeren Haushalte dabei unterstützt werden, sparsame Geräte zu nutzen.
Von Zeile 841 bis 844:
Wir möchten, dass die Bürger und Bürgerinnen auf dem Land nicht weiter mit den Netzkosten für die Energieversorgung in den Städten belastet werden. Die Wertschöpfung aus Wind- und Solaranlagen muss dort verbleiben, wo die Energie erzeugt wird. Wir wollen mit einer frühzeitigeren Beteiligung der Bürger*innen am Planungsprozess und mehr finanzieller Teilhabe von Stadtwerken, Kommunen und Bürger*innen die ländlichen Regionen Brandenburgs deutlich stärker von den Investitionen und Profiten aus dem Betrieb der Wind- und Solaranlagen profitieren lassen. Aber für uns ist auch klar: Akzeptanz für Windenergie kann nicht erkauft werden, sondern benötigt einen Mindestabstand von 1000 Metern zu bewohnten Gebieten und eine bessere Beteiligung und Teilhabe der AnwohnerAnwohner*innen.
Der Wunsch, Energie aus erneuerbaren Quellen preiswert erzeugen zu wollen, muss klare Grenzen haben. Deshalb haben Wind-, Solar- oder Biogasanlagen in Naturschutzgebieten nichts zu suchen. Bei der energetischen Biomassenutzung wollen wir den Ausbau stoppen und den Anbau von Energiepflanzen generell nachhaltiger gestalten. Wir wollen durch eine gesetzlich vorgeschriebene mindestens dreijährige Fruchtfolge der zunehmenden „Vermaisung“ der Landschaft begegnen. Um die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft wieder zu fördern, wollen wir mittel- bis langfristig den Ausstieg aus der Maisverwertung als Energieträger einleiten. Nahrungsmittelproduktion und Reststoffverwertung müssen Vorrang vor der Erzeugung und Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen als Energieträger haben. Mit dem Ausbau der moorschonenden und moorerhaltenden Grünlandbewirtschaftung (Schlüsselprojekt Moore) werden künftig vermehrt Verwertungsmöglichkeiten für Biomasse aus nassen Mooren (z. B. Schilf und Birken - bitte noch mit Isa checken!) erforderlich werden. Wir wollen Projekte unterstützen, die die Verwendung von Moor-Biomasse zur energetischen Verwertung entwickeln und erproben. Beim Anbau schnell wachsender Hölzer in Agroforstsystemen und Kurzumtriebsplantagen muss das Land Regelungen zur „guten fachlichen Praxis“ festlegen. Wir wollen den wichtigen Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten verbessern, denn er bleibt trotz Energiewende dringend notwendig. Ein artenreicher Wald wird auch in Zukunft kein geeigneter Standort für Windenergieanlagen sein. Ein artenarmer Kiefernwald ist aber ein besserer Standort als eine artenreiche Offenlandschaft.
Die Energieerzeugung aus Wasserkraft steht im Land Brandenburg im Widerspruch zu den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Wie inzwischen mehrere Studien beweisenbelegen, ist das Wasserdargebot in den Brandenburger Flüssen und Bächen nicht rentabel zu nutzen, wenn die Anlagen mit funktionierenden Fischwanderhilfen für den Auf- und Abstieg der Fische kombiniert werden sollen. Jede neue Wasserkraftanlage stellt eine Verschlechterung für den Zustand des Gewässers dar. Deshalb soll es über den Bestand hinaus keine neuen Wasserkraftanlagen im Land Brandenburg geben. Bestehende Anlagen sollen möglichst abgelöst und ihre Betreiber für entgangene Gewinne entschädigt werden.
Für Landesverwaltung und -behörden wollen wir einen Umstieg au 100%auf 100 % Strom aus Erneuerbaren Energien aus Brandenburg und streben auch für die Wärme eine Versorgung aus Erneuerbaren und Modernisierungen an.
In Zeile 847:
Zunächst fordern wir Investitionen in die Flexibilisierung des Verbrauchs: So können VerbraucherVerbraucher*innen Strom vermehrt zu den Zeiten nutzen, in denen er besonders günstig ist. Mit einem schrittweisen Umstieg auf Elektromobilität, können neben Zügen und Straßenbahnen auch Busse und Autos vonmit erneuerbarer Energie angetrieben werden. Brandenburg muss sich hier noch stärker für die effiziente Erzeugung und Speicherung von Wärme und E-Gas aus Strom einsetzen, damit kein Strom mehr verloren geht und die drei Sektoren des Energieverbrauchs geschicktintelligent verknüpft werden können. Zur weiteren Effizienzsteigerung im Wärmesektor werdenwollen wir weiter in kommunale FernwärmenetzNahwärmenetze investieren. Mit diesen Maßnahmenbündel kann sich in Brandenburg der Bedarf an Netzausbau und Speichern deutlich verringern. Die dennoch notwendigen Investitionen schaffen Arbeitsplätze und verbessern die Zukunftsfähigkeit der Brandenburger Infrastruktur.
In Zeile 849:
Bei so viel Veränderung benötigt Brandenburg eine unabhängige Energieagentur, wie sie es sie bereits in vielen anderen Bundesländern schon gibt. Sie muss den Bürger*innen und Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die bestehende Energieabteilung in der Wirtschaftsförderung reicht dafür nicht aus. Gemeinden, in denen Anlagen für Erneuerbare Energie errichtet werden sollen, benötigen mehr Unterstützung vom Land, damit sie wirkliche Partner der Energiewende werden können.
In Zeile 852:
Nach fast 20 Jahren Erneuerbare-Energien-Gesetz sind die Kosten für die erneuerbare Stromversorgung unter die Kosten einer fossilen Energieversorgung gesunken. In Brandenburg stehen ca. 6.800 MW Windenergie, ca. 3.379 MW Photovoltaik und ca. 420 MW Biomasse zur Versorgung bereitVerfügung. Es ist bereits gelungen, deutschlandweit über 40 % und in Brandenburg über 80 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen bereitzustellen. Jedoch exportiert Brandenburg über die Hälfte des hier erzeugten Stroms. Statt überflüssigen Braunkohle-Strom zu exportieren, wollen wir den schrittweisen Kohle-Ausstieg aus der Braunkohlenutzung entschlossen fortsetzen, um die hohen Treibhausgasemissionen aus der Braunkohleverstromung deutlich zu reduzieren.
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